Die neunzehnjährige Millie erforscht in Brass - dem ersten Roman von Helen Walsh - das Nachtleben von Liverpool.
Brass bedeutet soviel wie leichtes Mädchen, Prostituierte. Millie fühlt sich zu diesen Mädchen hingezogen, wie bereits im ersten Kapitel des Buches deutlich wird. Die sexuelle Begegnung zwischen Millie und einer Prostituierten findet am Friedhof - genauer gesagt auf einem Grabstein - statt. Solche Einstiegsszenen eines Romans sorgen natürlich für Diskussionen, darum ist es kaum verwunderlich, dass sämtliche Interviews mit der Autorin - ebenso wie die Interpretationen des Romans - um das Thema Sex kreisen. Noch besser für die Vermarktung des Romans ist, dass die Biografie der Autorin einige Paralellen zum Verhalten ihrer Protagonistin aufweist.
Erfahrungen im Rotlichtmilieu
Helen Walsh tauchte mit dreizehn Jahren in die Partyszene ab, konsumierte Drogen und gefährliche Männer, wie sie selbst sagt. Mit sechzehn wanderte sie aus diesem Grund nach Barcelona aus. Dort arbeitete sie selbst im Rotlichtmilieu, sie warb Kunden für Transvestiten an. Schließlich kehrte sie nach Großbritannien zurück, um zu studieren. Ihre Abschlussarbeit beschäftigt sich mit Pornografie und der möglichen schädlichen Wirkung der Pornos auf Männer. Die immer potenten Männer in den Filmen können leicht ein Gefühl der Unterlegenheit beim Durchschnittsmann aufkommen lassen. Ihr Interesse an Sex hat sie auch an ihre Hauptfigur Millie weitergegeben, ebenso ihr Interesse an Frauen. Zusätzlich sorgte sie mit den Fotos für das Männermagazin Arena für Schlagzeilen. Dort stellte sie verschiedene Stellungen nach, die Millie in Brass einnahm.
Selbstzerstörung
Die Handlung von Brass wird aus der Perspektive zweier Personen geschildert. Millie, die neunzehnjährige Heldin des Romans, stammt aus wohlhabendem Elternhaus und sollte sich mit ihrem Studium beschäftigen. Jamie, ihr bester Freund, entstammt dem Arbeitermilieu und ist im Begriff sich zu verheiraten. Die beiden Freunde kennen sich seit Jahren, gehen miteinander aus und ziehen durch die Pubs und Bars von Liverpool. Durch die geplante Heirat ist Millie verunsichert, da sie mit Jamies Freundin nichts gemeinsam hat. Außerdem sieht es diese nicht gerne, dass sich ihr zukünftiger Mann mit seinem gut aussehenden weiblichen Kumpel so oft trifft. Das führt auch zu Auseinandersetzungen zwischen Millie und Jamie. Die beiden Freunde entfremden sich zusehends. Dazu kommt noch Lustlosigkeit beim Studium und Freude am Feiern und Trinken. Millie betäubt sich immer öfter mit Alkohol, Drogen und anonymen Sexabenteuern. Der endgültige Absturz erfolgt, als sie die Wahrheit über die Trennung ihrer Eltern erfährt.
Brass ist eines der interessantesten Bücher, das ich seit langer Zeit gelesen habe. Nicht zu Unrecht wird Helen Walsh von den Kritikern als weiblicher Irvine Welsh gefeiert. Die Hauptfigur betreibt kompromisslose Selbstzerstörung auf dem Weg zur Selbstfindung. Die Sprache, die verwendet wird, ist brutal, ehrlich und wirkt authentisch. Es ist schwierig, das Buch aus der Hand zu legen, sobald man mit dem Lesen begonnen hat.
Für das Frühjahr 2005 ist angeblich eine deutschsprachige Ausgabe geplant. Auf die Übersetzung darf man gespannt sein.
Brass bedeutet soviel wie leichtes Mädchen, Prostituierte. Millie fühlt sich zu diesen Mädchen hingezogen, wie bereits im ersten Kapitel des Buches deutlich wird. Die sexuelle Begegnung zwischen Millie und einer Prostituierten findet am Friedhof - genauer gesagt auf einem Grabstein - statt. Solche Einstiegsszenen eines Romans sorgen natürlich für Diskussionen, darum ist es kaum verwunderlich, dass sämtliche Interviews mit der Autorin - ebenso wie die Interpretationen des Romans - um das Thema Sex kreisen. Noch besser für die Vermarktung des Romans ist, dass die Biografie der Autorin einige Paralellen zum Verhalten ihrer Protagonistin aufweist.
Erfahrungen im Rotlichtmilieu

Selbstzerstörung
Die Handlung von Brass wird aus der Perspektive zweier Personen geschildert. Millie, die neunzehnjährige Heldin des Romans, stammt aus wohlhabendem Elternhaus und sollte sich mit ihrem Studium beschäftigen. Jamie, ihr bester Freund, entstammt dem Arbeitermilieu und ist im Begriff sich zu verheiraten. Die beiden Freunde kennen sich seit Jahren, gehen miteinander aus und ziehen durch die Pubs und Bars von Liverpool. Durch die geplante Heirat ist Millie verunsichert, da sie mit Jamies Freundin nichts gemeinsam hat. Außerdem sieht es diese nicht gerne, dass sich ihr zukünftiger Mann mit seinem gut aussehenden weiblichen Kumpel so oft trifft. Das führt auch zu Auseinandersetzungen zwischen Millie und Jamie. Die beiden Freunde entfremden sich zusehends. Dazu kommt noch Lustlosigkeit beim Studium und Freude am Feiern und Trinken. Millie betäubt sich immer öfter mit Alkohol, Drogen und anonymen Sexabenteuern. Der endgültige Absturz erfolgt, als sie die Wahrheit über die Trennung ihrer Eltern erfährt.
Brass ist eines der interessantesten Bücher, das ich seit langer Zeit gelesen habe. Nicht zu Unrecht wird Helen Walsh von den Kritikern als weiblicher Irvine Welsh gefeiert. Die Hauptfigur betreibt kompromisslose Selbstzerstörung auf dem Weg zur Selbstfindung. Die Sprache, die verwendet wird, ist brutal, ehrlich und wirkt authentisch. Es ist schwierig, das Buch aus der Hand zu legen, sobald man mit dem Lesen begonnen hat.
Für das Frühjahr 2005 ist angeblich eine deutschsprachige Ausgabe geplant. Auf die Übersetzung darf man gespannt sein.